Betet ohne Unterlass!
(1. Thessalonicher 5, 17 – Luther)
Aus gegebenen Anlass ist mir heute morgen dieser Vers eingefallen und neu wichtig geworden und deswegen schreibe ich heute über ihn.
Ich glaube, viele Christen – zu denen ich mich auch zähle – unterschätzen die Wichtigkeit und die Kraft des Gebets. Vor allem in Zeiten, in denen es uns und unseren Lieben gut geht, kann es passieren, dass das Gebet, das Reden mit Gott, oberflächlich wird oder aus Zeitgründen vertagt wird.
Wir wissen eigentlich, dass Beten zum Christsein dazu gehört, weil das Reden miteinander zu einer Beziehung zwischen zwei Personen dazu gehört. Wenn wir eine Beziehung zu Gott haben, dann sollten wir auch mit ihm reden. Daraus folgt aber vielleicht nicht immer, dass man viel mit ihm redet. Schließlich hat man ja auch Beziehungen zu Menschen, mit denen man seltener redet, weil sie weit weg leben oder man nicht immer was zu sagen hat. Reicht es also nicht, wenn wir ein paar mal in der Woche mit Gott reden oder vielleicht sogar einmal täglich? Und im Notfall können wir dann unser Gebetsleben auch mal ein bisschen ausbauen?
Im Brief an die Gemeinde in Thessalonich fordern Paulus, Silvanus und Timotheus die Christen auf, ohne Unterlass zu beten. Ohne Unterlass heißt so viel wie immer. Jederzeit. Ohne Unterbrechung. Früher dachte ich immer: Wie soll denn das bitte funktionieren? Ich muss ja schließlich auch mal was essen und schlafen und mit anderen Menschen reden. Da kann ich doch nicht immer beten!
In diesen Tagen lerne ich: Es ist möglich so ziemlich ohne Unterbrechung zu beten. Wir haben eine Menge Freiheit beim Gebet. Wir müssen keinen bestimmten Ort aufsuchen oder eine bestimmte Körperhaltung einnehmen oder uns besonders heilig fühlen. Wir müssen nur unseren Mund aufmachen und zu Gott reden. Und noch nicht mal den Mund MÜSSEN wir öffnen. Eigentlich reicht es, wenn wir ihm unser Herz öffnen und innerlich die ganze Zeit mit ihm reden.
Es ist sicherlich nicht einfach und wenn es einem gut geht, lässt man sich schnell davon ablenken. Aber an Wichtigkeit verliert es trotzdem nicht. Wenn man sich mal anschaut, was Jesus zum Gebet sagt (auch wenn wir das alles sicherlich kennen) kann man eigentlich gar nicht mehr aufhören zu beten. Im Matthäusevangelium steht:
„Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen.“
(Mtt. 21,22 - Luther)
Also lasst uns lernen Gott nicht nur jederzeit vor Augen zu haben, sondern auch jederzeit mit ihm zu reden. Wir können davon nur profitieren.
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