Direkt zum Hauptbereich

Mut macht's

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! 
(1. Korinther 16, 13- Luther)

Die Aussage, die Paulus hier in seinem Brief an die Korinther macht ist eine ganz schön starke Herausforderung. Egal was gerade in unserem Leben passiert: Sei es Krankheit, Niedergeschlagenheit, Jobverlust, Jobsuche, Streit, Trennung, Entfremdung, Ausgrenzung oder einfach nur ein schlechter Tag, an dem alles schief geht, was nur schief gehen kann und uns die Laune verdirbt – ein solcher Satz ist in vielen Situationen unpassend, zumindest auf den ersten Blick.

Wenn es uns schlecht geht, reagieren wir oftmals mit schlechter Laune. Wir sind frustriert. Schweigen vielleicht. Oder essen Schokolade oder verkriechen uns einfach in unser Bett, damit wie den ganzen Mist einfach verschlafen können. Hier stoßen wir schon auf das erste Hindernis, wenn wir uns nach Paulus richten: WACHET. Seid wach und wachsam, verschließt nicht die Augen, wendet euch nicht ab, gebt nicht auf. Sondern Seid wach und aufmerksam!

Wenn dann noch Dinge passieren, mit denen wir nicht zu recht kommen und die wir einfach nicht verstehen können, dann fangen wir an zu zweifeln. An uns selbst, an unserer Berufswahl, an unseren Freunden und Beziehungen und an Gott. Und wieder macht uns Paulus ein Strich durch die Rechnung und sagt: STEHT FEST IM GLAUBEN! Für mich heißt das so viel wie: Zweifelt nicht.

Wenn wir es dann auf die Reihe kriegen wach zu sein und nicht zu zweifel, dürfen wir dann wenigstens traurig sein, uns Sorgen machen und vielleicht auch jammern? Irgendwas menschliches muss man doch in einer solchen Situation tun dürfen, oder?
Paulus ist da anderer Meinung: SEID MUTIG UND SEID STARK. Das beinhaltet kein Angst und keine Schwachheit!

Natürlich, wir sind Menschen. Wir kriegen das vielleicht nicht alles so auf Anhieb hin. Sicherlich gibt es Situationen, in denen wir nicht all das sein können. Und wir dürfen auch traurig und bestürzt sein. Aber die Richtung sollte stimmen.

Wache ich oder schlafe ich eher?
Stehe ich fest im Glauben, oder bin ich doch lieber am zweifeln?
Bin ich mutig und stark oder doch eher ängstlich und auf der Seite der Schwachen?

Und letzten Endes wird uns Mut und Hoffnung viel weiter bringen als Angst und Zweifel.

Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann's tragen? 
(Sprüche 18, 14 - Luther)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kein Kunststück

Wenn ihr die liebt, die euch Liebe erweisen, verdient ihr dafür etwa besondere Anerkennung? Auch die Menschen, die nicht nach Gott fragen, lieben die, von denen sie Liebe erfahren. (Lukas 6, 32 – NGÜ) Manchmal halten wir uns für besonders toll, wenn wir es schaffen, unsere Mitmenschen zu lieben. Und mit Mitmenschen meine ich jetzt erstmal unsere „Nächsten“, also die, die uns nahestehen. Die, die wir eigentlich mögen. Die, die zu unserem Leben dazugehören. Die, von denen wir wissen, dass sie uns lieben. Die, die wir eigentlich nicht missen wollen. Die, die uns trotzdem manchmal gewaltig auf die Nerven gehen. Und eben weil sie uns manchmal doch auf die Nerven gehen, sind wir doch besonders zu loben, wenn wir uns trotzdem dazu überwinden, geduldig zu sein, ein Auge zuzudrücken, eine extra Portion Verständnis zu haben und uns nicht aufzuregen. Oder wenn dann nur innerlich. Haben wir dafür nicht ein bisschen Anerkennung verdient? Die Bibel sagt: Nein. Denn das ist nichts beson...

Glaubenssache.

Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich. Sogleich schrie der Vater des Kindes und sagte: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben! (Markus 9, 23+24 - ELB) Wenn man einen Menschen fragt, ob er Glauben hat, wird er dir antworten: „Natürlich glaube ich!“ Wir glauben alle irgendetwas. Manche glauben an Gott, andere an ihre eigenen Fähigkeiten, wieder andere an gutes und schlechtes Karma oder an das Gute im Menschen. Wir glauben nicht alle das gleiche. Man kann erkennen, dass wir unter GLAUBEN unterschiedliche Dinge verstehen und dass Glauben unterschiedliche Dimensionen haben kann. Wenn man einen Christen fragt, ob er an Gott glaubt, wird er dir antworten: „Natürlich glaube ich!“ Aber auch in dem Glauben an ein und dieselbe Sache, gibt es unterschiedliche Dimensionen. Wir glauben, dass Gott uns liebt. Meistens. Wir glauben, dass Gott uns unsere Schuld vergibt. Zumindest wenn wir uns nicht zu schuldig fühlen. Wir glauben, dass Gott Großes mit un...

Rauchende Schweine

Vor ein paar Tagen erzählte mir jemand, wie ungesund und unbiblisch es ist, Schweinefleisch zu essen. Ich bin mit dem Thema bezüglich der Gesundheit nicht so vertraut, habe davon aber schon öfter mal gehört, und hätte nur Rückfragen zu der theologischen Sichtweise stellen können. Ich fühlte mich doof. So zwischen den Argumenten "Was tust du deinem Körper da an" und "Lies gefälligst deine Bibel richtig" an die Wand gedrängt. Ich lächelte und verkniff mir einen Kommentar. Kurze Zeit später sah ich diesen Jemand neben seinem Auto stehen und rauchen. Mein Hirn ballerte mehrere Kommentare (und Bibelstellen) raus, die ich ihm hätte um die Ohren pfeffern können. Unter anderem "Was tust du deinem Körper da an" und "Lies gefälligst deine Bibel richtig". Wir sind nicht perfekt. Und unsere Erkenntnis ist ein Mosaik aus vielen kleinen Teilen. Definitiv nicht vollständig. Aber trotzdem wichtig für uns. Was mache ich mit Erkenntissen, von denen ich glaube,...